Die Länge und globale Reichweite der Geschichte des Schachs ist schon recht beeindruckend, denn obwohl der genaue Ursprung nicht bekannt ist, sind sich die meisten Autoren einig, dass sie zwischen dem 6. und 3. Jhdt v. Chr. in Indien, Persien und/oder auch China begann.
Schach (von persisch شاه šāh, ‚Schah, König‘ – daher die Bezeichnung „das königliche Spiel“) ist ein strategisches Brettspiel, bei dem zwei Spieler abwechselnd Spielsteine (die Schachfiguren) auf einem Spielbrett (dem Schachbrett) bewegen. Ziel des Spiels ist es, den Gegner schachmatt zu setzen, das heißt, dessen König so anzugreifen, dass diesem weder Abwehr noch Flucht möglich ist.
Schachweltmeister gibt es seit 1886.
Der Titel Schachweltmeister ist die höchste Auszeichnung im Schachspiel, die – in der Regel – nach vorausgehenden Qualifikationsturnieren und schließlich durch einen Zweikampf um die Schachweltmeisterschaft vergeben wird. Als erster offizieller Schachweltmeister gilt der Österreicher Wilhelm Steinitz nach seinem Wettkampfsieg gegen Johannes Hermann Zukertort im Jahr 1886. Amtierender Weltmeister ist seit 2013 der Norweger Magnus Carlsen, der den Titel bei der Schachweltmeisterschaft 2013 von Viswanathan Anand eroberte und zuletzt 2018 gegen Fabiano Caruana verteidigte.
Hier findet man eine Liste aller Schachweltmeisterschaften (Wikipedia) mit Links zu den Partien und hier betrachte ich einige davon – Schachweltmeisterschaften.
Tabelle aus der Wikipedia. Die Links zeigen jetzt noch alle auf weitere Wikipedia-Seiten, sollen aber nach und nach durch solche, auf eigene Seiten ersetzt werden – Links in rot zeigen bereits auf eine eigene Seite.
Liste aller Schachweltmeister
Nr | Name | Land | Weltmeister | |
---|---|---|---|---|
1. | Wilhelm Steinitz | Österreich-Ungarn / Vereinigte Staaten | 1886–1894 | |
2. | Emanuel Lasker | Deutschland | 1894–1921 | |
3. | José Raúl Capablanca | Kuba | 1921–1927 | |
4. | Alexander Aljechin | Russland / Frankreich | 1927–1935 1937–1946 | |
5. | Max Euwe | Niederlande | 1935–1937 | |
6. | Michail Botwinnik | Sowjetunion | 1948–1957 1958–1960 1961–1963 | |
7. | Wassili Smyslow | Sowjetunion | 1957–1958 | |
8. | Michail Tal | Sowjetunion | 1960–1961 | |
9. | Tigran Petrosjan | Sowjetunion | 1963–1969 | |
10. | Boris Spasski | Sowjetunion | 1969–1972 | |
11. | Bobby Fischer | Vereinigte Staaten | 1972–1975 | |
12. | Anatoli Karpow | Sowjetunion / Russland | 1975–1985 FIDE: 1993–1999 | |
13. | Garri Kasparow | Sowjetunion / Russland | 1985–1993 klassisch: 1993–2000 | |
Alexander Chalifman | Russland | FIDE: 1999–2000 | ||
Ruslan Ponomarjow | Ukraine | FIDE: 2002–2004 | ||
Rustam Kasimjanov | Usbekistan | FIDE: 2004–2005 | ||
Wesselin Topalow | Bulgarien | FIDE: 2005–2006 | ||
14. | Wladimir Kramnik | Russland | 2006–2007 klassisch: 2000–2006 | |
15. | Viswanathan Anand | Indien | 2007–2013 FIDE: 2000–2002 | |
16. | Magnus Carlsen | Norwegen | 2013–2023 | |
17. | Ding Liren | Volksrepublik China | 2023– |
Liste berühmter Schachpartien
- Seekadettenmatt im Café de la Regence, Paris 1750.
- McDonnell – La Bourdonnais, Paris 1834, Bauernlawine im Zentrum.
- * Unsterbliche Partie zwischen Adolf Anderssen und Lionel Kieseritzky, London 1851.
- Immergrüne Partie zwischen Adolf Anderssen und Jean Dufresne, Berlin 1852.
- Partie zwischen Paul Morphy und dem Herzog Karl von Braunschweig und Graf Isoard in einer Loge der Pariser Oper 1858 (→ Morphy – Karl von Braunschweig und Graf Isoard, Paris 1858).
- Analyse von Adolf Anderssen und Max Lange in Breslau 1859, in der Schwarz ein Damenopfer anbietet, um eine Linienöffnung zu erzwingen.
- Unsterbliche Remispartie zwischen Carl Hamppe und Philipp Meitner, Wien 1870.
- Zukertort – Blackburne, London 1883, Zukertorts Perle.
- Lasker – Bauer, Amsterdam 1889, doppeltes Läuferopfer.
- Siegbert Tarrasch gegen Georg Marco 1892 mit der Tarrasch-Falle.
- Steinitz – von Bardeleben, Hastings 1895, Steinitz’ „Unsterbliche“ (Emil Schallopp).
- Pillsbury – Lasker, Sankt Petersburg 1896, die Partie, nach der Pillsbury schachlich zusammenbrach.
- Rotlewi – Rubinstein, Lodz 1907, Rubinsteins Unsterbliche Partie.
- Réti – Tartakower, Wien 1910, bekannte und schöne Schlusskombination.
- Lasker – Schlechter, Berlin 1910, 10. Wettkampfpartie, in der Lasker seinen WM-Titel doch noch behauptete.
- Capablanca – Bernstein, San Sebastián 1911, Capablancas Debüt in der internationalen Arena.
- Ed. Lasker – Thomas, London 1912, mit der bekannten Kombination, bei der sogar Matt durch die lange Rochade möglich war.
- Lasker – Capablanca, St. Petersburg 1914, die Partie, in der es um den heiß begehrten Turniersieg in St. Petersburg ging.
- Aljechins „Fünf-Damen-Partie“ (vorgeblich Aljechin – Grigorjew, Moskau 1915): siehe MacCutcheon-Variante
- Adams – Torre, New Orleans 1920, die vermutlich nur komponiert war.
- Bogoljubow – Aljechin, Bad Pistyan 1922, wird als „Czentovic – Beratende“ in Stefan Zweigs Schachnovelle zitiert
- Bogoljubow – Aljechin, Hastings 1922, „Das größte Meisterstück, das je auf dem Schachbrett geschaffen wurde“ (Irving Chernev).
- Unsterbliche Zugzwangpartie zwischen Friedrich Sämisch und Aaron Nimzowitsch, Kopenhagen 1923.
- Réti – Aljechin, Baden-Baden 1925, Aljechins berühmteste Partie.
- „Polnische Unsterbliche“ Glucksberg gegen Najdorf, Warschau 1930
- Tylkowski – Wojciechowski, Poznań 1931, mit der Kombination, die später als „Ortueta – Sanz“ berühmt wurde.
- Ukrainische Unsterbliche zwischen Jefim Kortschmar und Jewsei Poljak, 1937
- Kashdans Unsterbliche, Boris Siff gegen Isaac Kashdan, New York 1933 (nach anderen Quellen 1948)
- * Peruanische Unsterbliche, gespielt von Esteban Canal, Budapest 1934.
- Perle von Zandvoort (Euwe – Aljechin 1935).
- Botwinnik – Capablanca, Rotterdam 1938, die bekannteste Partie von Michail Moissejewitsch Botwinnik.
- Uruguayische Unsterbliche zwischen Molinari und Louis Roux Cabral, gespielt in Montevideo 1943.
- Partie des Jahrhunderts zwischen Bobby Fischer und Donald Byrne, New York 1956.
- Kronsteen – McAdams, From Russia With Love (1963), alias Spasski – Bronstein, UdSSR-Meisterschaft 1960.
- Unsterbliche Fernpartie 1964 zwischen Sundin und Andersson im Weltturnier.
- Dr. Frank Poole – HAL 9000, berühmte Partie im Film „2001: Odyssee im Weltraum“, real: Roesch – Schlage, Hamburg 1910.
- Beratungspartie Leser von Pionerskaja Prawda – Michail Tal (1969), wo Tal den Sieg ausließ.
- Larsen – Spasski, Belgrad 1970; Spasskis weltbekannter Sieg über Bent Larsen in 17 Zügen.
- Eduard Gufelds Mona Lisa, 1973.
- Iwantschuk – Jussupow, Brüssel 1991, Artur Jussupow erfindet ein unwiderstehliches Matt.
- Short – Timman, Tilburg 1991, „Shorts Königswanderung auf vollem Brett“.
- Kasparow – Lautier, Linares 1994, Joël Lautier bezwingt Garri Kasparow in 29 Zügen, die schwarzen Steine führend.
- Deep Blue – Kasparow, Philadelphia 1996, 1. Wettkampfpartie. Der erste Partieverlust eines amtierenden Schachweltmeisters gegen einen Schachcomputer unter Turnierbedingungen.
- Kasparov versus the World, 1999 über Internet ausgetragene Partie.
- Kasparow – Topalow, Wijk aan Zee 1999, Turmopfer, die meistkommentierte Partie der Welt.
- Anand – Rəcəbov, Dortmund 2003, Rəcəbovs Damenopfer.
Berühmte Schachspieler
- Liste der Schachgroßmeister
- Liste der Schachgroßmeister der Frauen
- Liste der Fernschach-Großmeister
- Liste der Internationalen Meister
- Nepomniachtchi, Ian