Der erste Versuch ist nicht ganz so gelaufen wie ich mir das vorgestellt hatte. Schon der erste Zug nach der Annahme des Gambits brachte mich aus der Fassung, denn mit Springer f6 hatte ich nicht gerechnet. Habe ich in meinen Theorie-Lektionen noch nicht gesehen, aber jetzt kenne ich die King’s Gambit Accepted: Schallopp Defense.
Neben Fehlern und Ungenauigkeiten war wohl mein schlimmster Fehler, dass ich bei Zug 19 den Sieg verpasste. Mit Glück habe ich es am Ende gerade noch geschafft, knapp zu gewinnen. Der Anfang war gut, aber dann habe ich schwach gespielt, aber trotzdem das erste Königsgambit schon gewonnen. 😀
Okay, bei meiner zweiten Partie war ich etwas besser und habe verloren. Keine Ahnung, weshalb ich mich vehement weigerte g3 zu spielen, das war’s dann. Übrigens war die erste Ungenauigkeit keine, sondern ich wollte Königsgambit spielen, auch wenn es der Computer nicht mag.
So, das ist also die Schallopp Verteidigung:
Und jetzt sehe ich mir noch ein Spiel aus 1830 an:
Natürlich will ich hier Eröffnungen nicht nur theoretisch erlernen, sondern dann auch spielen. In der Absicht das angenommene Königsgambit in der Praxis zu versuchen stellte ich aber fest, dass es in den ersten Partien immer abgelehnt wurde. Keiner zeigte Interesse an den Bauern auf f4. Daher beschäftige ich mich zuerst einmal mit dem abgelehnten Königsgambit, um dann eben beide Eröffnung zu üben.
Folgendes PGN enthält 12.654 Partien aus dem Bereich C30–C39: Königsgambit (1. e4 e5 2. f4 …) – KingsGambit.
Am häufigsten wurde auf das angebotene Gambit mit der klassischen Ablehnung 2. … Lf8–c5 geantwortet.
Die häufigsten Varianten sind:
2. … Lf8–c5, die klassische Ablehnung mit der weiteren Folge 3. Sg1–f3 d7–d6 4. Sb1–c3 Sg8–f6.
2. … d7–d5 3. e4xd5 e5–e4, die Hauptvariante des Falkbeer-Gegengambits.
2. … d7–d5 3. e4xd5 c7–c6, das Nimzowitsch-Gegengambit.
Zu Punkt 1, der klassischen Ablehnung:
3. Sg1–f3
3. … d7–d5 führt zu chaotischen Stellungen
4. Dd1–e2!?
4. Sf3xe5 dxe4 5. Dd1–h5 Gilt laut Theorie als Widerlegung des Schwarzen Bauernopfers, da die Dame so …Dh5+ verhindert und den Läufer c5 sowie f7 angreift.
3. … Sb8–c6 4. fxe5
3. … d7–d6 ist die Hauptvariante
Die könnte etwas so aussehen und dann in einem Remis enden:
Eine Variation, die oft vorkommt, da die Sizilianische gerne gespielt wird:
In der Datenbank findet man die ganz großen aktuellen Schachmeister nur in der Modernen Variation, weshalb ich auf diese Fortsetzung besonders eingehen werde. Allerdings wird aus der Modernen Variation dann teilweise eine Marshall, eine Kiel oder eine Richter Variation. Und in der Modernen Variation gibt es dann auch noch eine Sub-Variation, die Modern Gipslis Variation.
Meine Studie für Weiß zeigt, dass ich mit folgenden Zügen am wahrscheinlichsten rechnen muss Qxd5, Nf6, c6, e6, e5 auf die es zu meinem 3. Zug (in rot) wie folgt kommt:
Auch bei e6, c5, c6 wird schlage ich den Bauer, wie beim Boehnke Gambit.
Wie man oben sieht, beginnen alle Varianten im 2. Zug von Weiß mit exd5, aber man muss den Bauer natürlich nicht schlagen. Dass man trotzdem gewinnen kann, obwohl die Analyse sagt, es handelt sich dabei um eine Ungenauigkeit nicht zu schlagen, zeigt z.B. folgendes Spiel:
Auch B02 Alekhine’s Defense: Scandinavian Variation, 3.exd5 beginnt mit 1. e4 d5 aber sie ist eigentlich eine Variation der B02 Aljechin-Verteidigung und die beginnt mit 1. e4 Sf6.
Eine sehr interessante “unsterbliche” Partie kann hier als Beispiel angeführt werden, nämlich die Peruanische Unsterbliche, bei der beide Türme und die Dame geopfert werden.
Mir gefallen viele Gambits, aber nicht, wenn man mir so (gleich mit dem Damenbauern) kommt. Tennison sah das anders und kreierte das Tennison-Gambit als eine Variation, die, mit vertauschten Farben, dem Budapester Gambit ähnelt.
Jetzt sehe ich mir den letzten Teil (Hacking The Scandinavian!) der Serie Spicy Gambits! von GM Simon Williams an.
Der Springer macht sich auf e5 fast immer recht gut.
Stockfish hat seltsam begonnen, wer zieht denn schon h5 als 2. Zug, aber wir haben beide keine Fehler gemacht.
Dann gibt es hier noch ein “beschwindelndes” 😉 Video: