Ich finde es faszinierend, wenn ich lese, dass George Koltanowski, am 4. Dezember 1960 in San Francisco nacheinander gegen 56 Gegner blind und mit nur 10 Sekunden Bedenkzeit pro Zug antrat und dabei 50 Partien gewann und sechsmal remis spielte. Oder, dass Reuben Fine dafür bekannt war, dass er Blindpartien mit nur 10 Sekunden Bedenkzeit pro Zug spielte.
Das hilft mir auch bei meiner Selbsteinschätzung, denn ich kann mir nicht einmal die einfachsten Grundstellungen der wichtigsten Eröffnungen merken.
Blindschach hat noch einen großen Vorteil: “man kann es im Bett liegend gegen sich selbst spielen”.
Wenn ich mir durchlese, was ich gerade geschrieben habe frage ich mich, ob ich jetzt etwa in ein bedenkliches Stadium komme. 😉
Wie dem auch sei, jedenfalls hat das auch schon andere fasziniert und ich habe vor, zur Unterhaltung bei Gelegenheit die Schachnovelle von Stefan Zweig zu lesen. Mein Schach wird sich dadurch zwar nicht verbessern, denn es geht darin nicht um Schachtheorie und Stefan Zweig konnte zwar Schach, aber er spielte angeblich sehr schlecht.